Konferenz

49. Deutscher Historikertag "Ressourcen-Konflikte"

Termin
OrtUniversität Mainz

Konflikte um Ressourcen zählen zu den bestimmenden Erscheinungen
menschlicher Geschichte und prägen insbesondere Phasen historischen
Strukturwandels. In einem ganz basalen Sinne ist das Überleben und die
Entwicklung von Menschen und Menschengruppen davon abhängig, dass
genügend Ressourcen zur Verfügung stehen, durch eigene Anstrengung
erzeugt oder auf andere Weise angeeignet werden können. Sind Ressourcen
knapp oder stark asymmetrisch verteilt, gibt es unterschiedliche
Reaktionsweisen: Sie lassen sich friedlich - etwa durch Technik -
vermehren und ersetzen, sich in bestimmten Maße umverteilen oder aber
durch Konflikte erringen. Diese gewinnen vor allem dann an Brisanz, wenn
die Ressourcenknappheit den Akteuren als existentiell erscheint.
Folgerichtig zählen Ressourcenkonflikte zu den zentralen Erfahrungen der
Menschheit, die maßgeblich zur Ausgestaltung von Institutionen und
Mechanismen der Konfliktstrukturierung oder -vermeidung beigetragen
haben. Dabei ist die Auseinandersetzung um materielle wie kulturelle
Ressourcen häufig mit tiefer liegenden Konflikten verbunden, bei denen
es darum geht, Ziele unterschiedlichster Art auch gegen Widerstand
durchsetzen zu können. Politische Handlungsfähigkeit hängt nicht zuletzt
vom Zugang zu materiellen und immateriellen Ressourcen ab; religiöse
Handlungen bedürfen auch der Verfügung über entsprechende
Heilsressourcen und wissenschaftliche Arbeit oder kulturelle
Produktivität sind - um ein letztes Beispiel zu nennen - nicht zuletzt
vom Zugang zu dem entsprechenden Wissen, Techniken und adäquater
Bildung abhängig.Mehr Informationen:
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=16282