Bildung auf einen Blick - Neue OECD-Bildungsstudie

Die Ergebnisse der neue OECD-Bildungsstudie machen erneut deutlich, dass Deutschland weiterhin im Bereich hochqualifizierter Ausbildungsabsolventen einen grossen Nachholbedarf im Vergleich zu anderen Industrienationen hat. Zu diesem Schluss kommt die neue Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) 'Bildung auf einen Blick', die heute in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Deutschland läuft nach Meinung der OECD Gefahr, im internationalen Wettbewerb abgehängt zu werden. Nur etwa 26 Prozent aller jungen Erwachsenen erlangen hier einen Hochschulabschluss oder Meisterbrief, der Durchschnitt der 34 OECD-Mitgliedstaaten liegt bei 37 Prozent. Mit 46 Prozent erreichte die Studienanfängerquote im vergangenen Jahr in Deutschland zwar einen Rekordwert - der OECD-Schnitt liegt aber bei 59 Prozent. Diese Entwicklung vollzieht sich trotz vergleichsweise sehr guter Berufsaussichten: Zum einen verdienen Akademiker in Deutschland bis zu 68 Prozent mehr als Menschen, die Hochschulreife oder Berufsausbildung haben, aber nicht studieren. Zum anderen ist die Arbeitslosenquote mit 3,4% unter Hochqualifizierten gering.  Auch der Einkommensvorteil von Hochschulabsolventen beträgt im Vergleich zu denen, die studieren könnten, es aber nicht tun, etwa 70%. Die Gründe für das schlechte Abschneiden Deutschlands liegen u.a. in den geringeren Bildungsinvestitionen im Verhältnis zur gesamten Wirtschaftsleistung: Vor 15 Jahren gab Deutschland noch 5,1% seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Bildung aus und 2008 waren es nur noch 4,9% - deutlich weniger als der OECD-Durchschnitt von 5,9 Prozent. Ziemlich viel investiert das Land in die Hochschul- und Berufsbildung. Insbesondere fehlen die Mittel in der Vorschul- und Grundschulbildung: Für einen Grundschüler gibt Deutschland zum Beispiel nur 5.900 US-Dollar/Jahr aus - im OECD-Durchschnitt sind es 7.200 Dollar. Deutschland hat damit im Vergleich zu anderen Ländern noch viel aufzuholen. Auch die unzureichende Durchlässigkeit des Schulsystems ist ein in Probelmfeld in diesem Zusammenhang.
Positive Werte sind für Deutschland allerdings auch zu verzeichnen: Hier schließen 84% allerjungen Menschen ihre Schulausbildung mit dem Abitur oder einer abgeschlossene Berufsausbildung ab - das ist knapp über dem OECD-Durchschnitt von 82%. Auch hat Deutschland im internationalen Vergleich eine der geringsten Jugendarbeitslosigkeit.

Information:
http://www.oecd.org/document/2/0,3746,en_2649_39263238_48634114_1_1_1_1,00.html
http://www.sueddeutsche.de/karriere/oecd-studie-ueber-hochqualifizierte-in-deutschland-zu-kleine-elite-1.1142859
http://bildungsklick.de/a/80415/der-weg-in-die-bildungsrepublik-ist-noch-weit/

 

Redaktion (PH)