Bildungswissenschaftler gegen zentralisiertes Abitur in Deutschland

Bildungsexperten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich an der Universität Kassel zu einem internationalen Symposium zum Thema „Abitur und Matura zwischen Standardisierung und Beschleunigung“ zusammengefunden.
Prof. Dr. Olaf Köller von der Universität Kiel, einer der führenden Bildungswissenschaftler Deutschlands , sprach sich dabei entschieden gegen die Einführung eines deutschlandweit einheitlichen Abiturs aus. „Wenn alle Abiturienten in Deutschland die gleichen Aufgaben bearbeiten müssten, könnte man der Forderung nach der Ausweitung der Abiturquote nur noch mit einer erheblichen Niveauabsenkung nachkommen“, so Köller. Allenfalls eine Kombination aus Aufgaben, die alle Abiturienten in allen Bundesländern lösen müssten, und spezifischen, also auf das jeweilige Bundesland abgestimmten hielt er für praktikabel. Prof. Barbara Schneider-Taylor von der Universität Wien gab zu bedenken, dass Schüler trotz Schulzeitverkürzung und der damit einhergehender Hast genug Zeit eingeräumt werden müsse, nicht nur Wissen anzuhäufen, sondern sich im Humboldt'schen Sinne auch tatsächlich ihrer Bildung widmen zu können.
Die Bildungsexperten kamen zu dem Schluss, dass das Abitur/ Matura durchaus zukunftsfähig sei, jedoch noch einiger Verbesserungen bedürfe.

Mehr Informationen:
www.teachersnews.net/artikel/nachrichten/forschung/023187.php
www.uni-kassel.de/fb01/institute/erziehungswissenschaft/fachgebiete-und-institutsmitglieder/bosse0/zweites-symposion-kassel.html

Redaktion (DV)