Demotivation von Schülern durch latente Diskriminierung
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Im Nachklang zur Veröffentlichung der Diskriminierungsstudie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes führte ZeitOnline ein Interview mit dem Münsteraner Soziologen Aladin El-Mafaalani.
Ausgangspunkt war der auffällig hohe Anteil gefühlter Diskriminierung unter Schülern und Studenten mit Migrationshintergrund. 25 % dieser Gruppe fühlen sich diskriminiert im Gegensatz zu nur sechs Prozent der Menschen mit Behinderung. El-Mafaalani kehrt diesen Negativ-Befund um und sagt: Wer sich benachteiligt fühlt will dazugehören. Ein Zeichen dafür, dass Migranten selbstbewusster Chancengleichheit einfordern, wie es die erste Einwanderergeneration niemals gewagt hätte. Problematisch sieht der Soziologe Formen der latenten Diskriminierung. Insbesondere in sensiblen Phasen wie der Pubertät kann ein ständiges Gefühl des "nicht verstanden werden" wesentlich demotivierender sein als eine schlechte Leistungsbeurteilung. Insgesamt kann El-Mafaalani aber keine Anzeichen für eine verstärkte Diskriminierung feststellen, wohl aber eine größere Anspruchshaltung und Sensibilität vieler Akteure und Betroffener.
Weitere Informationen:
www.zeit.de/gesellschaft/familie/2013-08/diskriminierung-migranten/seite-1
Redaktion (jd)