Deutschland postmigrantisch: Das Identitätsgefühl der Deutschen

Die Studie „Deutschland postmigrantisch“ der Humboldt-Universität zu Berlin setzte sich zum Ziel, in einer Befragung von 8.200 Menschen herauszustellen, wer laut öffentlicher Meinung zum „deutschen Wir“ gehört. Im Allgemeinen sei die Identifikation mit Deutschland durchweg positiv, es wird sich stark über den Mauerfall vor 25 Jahren definiert. Doch diese emotionale Verbundenheit und damit Aufwertung der nationalen Identität  führt zu ausschließenden Einstellungen gegenüber den Muslimen. 85 Prozent der Bevölkerung sagt: „Ich liebe Deutschland“, was der lange zementierten Wahrnehmung, Deutschland würde sich nur negativ sehen, widerspricht. Doch gerade unter denen, die die nationale Identität als besonders wichtig einstufen, ist die Neigung, Muslimen weniger Rechte in ihrer kulturellen und religiösen Lebensführung zuzugestehen, geringer. Im Vergleich zur durchschnittlichen Meinung zu den Themen Beschneidung, Kopftuch und Moschee-Bau, spricht sich diese Gruppe um 13 bis 20 Prozentpunkte stärker für Verbote und Einschränkungen aus. Von der Mehrheit der gesamten Bevölkerung wird das Wissen um Muslime jedoch als gering eingeschätzt. Der Anteil der Muslime an der Gesamt-Bevölkerung wird von vielen stark überschätzt – er liegt bei fünf Prozent. Viele weitere Ergebnisse sind in der Studie einsehbar.

Informationen:

idw-online.de/de/news616633

 

Grafik: Wikimedia Commons

Redaktion (sz)