EUROSCIENTIA - Räume und Zirkulationen des staatlichen Wissens in Europa 1750-1850
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Das Projekt EUROSCIENTIA versammelt um einen deutsch-französischen Kern eine Gruppe von Spezialisten der Geschichte der unterschiedlichsten Wissensformen. Es zielt darauf ab, die Konstitution und die Institutionalisierung der verschiedenen Formen des staatlichen Wissens in unterschiedlichen politisch-institutionellen Kontexten zwischen 1750 und 1850 zu untersuchen. Dabei werden unter "Staatlichem Wissen" (Savoirs d'Etats) die verschieden Wissensformen verstanden, die in der Epoche zwischen 1750 und 1850 für und von dem Staat und den staatlichen Akteuren entworfen und neu gestaltet wurden. Das Projekt untersucht die Transformation der Gelehrtenrepublik in eine primär national konstituierte, jedoch auch von transnationalen und internationalen Beziehung durchzogene Wissenslandschaft. Dabei soll insbesondere der Einfluß der durch die napoleonische Herrschaft hervorgerufenen territorialen Veränderungen auf das Wissen und seine Konstruktion untersucht werden. Das Projekt EUROSCIENTIA möchte, ausgehend von einer deutsch-französischen Dynamik, langfristig ein europäisches Netzwerk zur Erforschung des staatlichen Wissens schaffen. Ein wesentliches Ziel des Projektes ist die Vorbereitung einer Website, auf der die Komplexität der Zirkulation und Verräumlichung des "Staats-Wissens" betont sowie einschlägige Werke und Personen als Träger des Wissens, ihre Wege, Zirkulationen und ggf. Lebensläufe in einer europäischen Kartographie gezeigt werden. Besonders spannend ist in diesem Zusammenhang zu überlegen, wie die Multiplizierung und Verschiebung von Grenzen im Verlauf der Zeit visualisiert und historische Karten für das komplexe Vorhaben dynamisiert werden können.
Information:
http://www.cceh.uni-koeln.de
Redaktion (PH)