Ideologisch gefärbtes Kinderbild in der DDR?
Ein neues Forschungsprojekt an der Universität Würzburg beschäftigt sich damit, wie Kinder in der DDR dargestellt wurden. Dabei dient die Lehrerzeitschrift "Die Unterstufe", die fast alle Lehrer der ersten vier Klassen abonniert hatten, als Quelle. Sie gab Ratschläge zur Gestaltung des Unterrichts und informierte über bildungspolitische Entscheidungen. Dabei übermittelte die Zeitschrift auch ein bestimmtes Schülerbild. Es soll nun untersucht werden, inwieweit sich dieses Bild in der DDR im Laufe der Jahre verändert hat.
„Die Darstellung der Kinder scheint sich in einem Spannungsfeld zwischen politischen Idealen und pädagogischen Grundannahmen zu bewegen. Während die Zeitschrift in ihren ersten Erscheinungsjahren ein eher pädagogisch geformtes Kinderbild transportierte, orientierte sie sich in der Folgezeit mehr und mehr an staatlichen, ideologiekonformen Vorgaben“, sagt Margarete Götz, Inhaberin des Lehrstuhls für Grundschulpädagogik und -didaktik an der Universität Würzburg, die zusammen mit ihrer Doktorandin Michaela Vogt das Projekt durchführt. Es soll außerdem herausgefunden werden, wie stark der Einfluss des Ministeriums für Volksbildung auf die Zeitschrift und somit auch auf das vermittelte Kinderbild war.
Die Forschung wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.
Weitere Informationen:
www.presse.uni-wuerzburg.de/einblick/ddr_kinder/
Redaktion (TH)