Inklusion an hessichen Schulen - Urteil: ungenügend

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Nach Meinung der Autoren des "Schwarzbuches" stellt die Inklusion von Kindern mit Behinderungen und Lernschwächen ein ernstzunehmendes Problem im Bundesland Hessen dar.
Oft werden Kinder allzuschnell in Förderschulen gesteckt, statt - wie es eigentlich im Rahmen der UN-Menschenrechtskonvention 2008 gefordert wird - in einer normalen Schulklasse integriert zu werden.
Dies geschieht teilweise auch bei Kindern, deren Eltern und Lehrer sich klar für einen Verbleib an einer Regelschule einsetzen - beispielsweise, wenn die Schüler nur minimale Lernschwierigkeiten aufweisen, sonst aber rege am Unterricht teilnehmen könnten.
Eine Mitautorin des Schwarzbuches, Anne-Dore Stein, vermutet sogar, dass es "eine verdeckte, aber gleichwohl systematische Blockade von inklusivem Lernen gibt". Gründe dafür können beispielsweise Proteste von Eltern sein, die es als negativ erachten, wenn ihr Kind zusammen mit verhaltensauffälligen Kindern den Unterricht besucht - viele Erziehungsberechtigte fürchten, dass der Lernerfolg durch die Mitschüler negativ beeinflusst werden könnte. Auch der Aufwand für Lehrende ist höher, wenn sie den Unterricht so weit abstimmen müssen, dass sowohl die Kinder mit als auch diejenigen ohne Behinderung  mitkommen und das Erreichen der Lernziele garantiert werden kann.

Weitere Informationen:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/schwarzbuch-inklusion-menschenrechte-behinderter-kinder-verletzt-a-920452.html

Redaktion (al)

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