Stellungnahme der Verlage zur Kritik an Schulbüchern zum Nahostkonflikt
Am 22./23. September hatte der Journalist Gideon Böss mit seiner Kritik an der Darstellung Israels in deutschen Schulbüchern für einiges Aufsehen gesorgt.
Nun haben die Verlage Westermann und Cornelsen eine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben. Peter Schell, Geschäftsführer der Westermann-Schulbuchverlage, reagierte irritiert. Nach Ansicht der Verlage würde der Nahost-Konflikt in ihren Unterrichtsmaterialien sowohl multiperspektivisch, ausgewogen und im Einklang mit den Lehrplänen dargestellt. Die Kritik von Böss wurde als einseitig zurückgewiesen und zudem seien die Informationsquellen des Journalisten teilweise fragwürdig. Der Klett-Verlag wollte sich bisher nicht äußern.
Mehr Informationen:
www.boersenblatt.net/457155/
http://www.edumeres.net/informationen/home/beitrag
Ergänzende Stellungnahme Ernst Klett Verlag:
"Die Grundlage für die Schulbuchentwicklung bilden für die Verlage die Lehrpläne der einzelnen deutschen Bundesländer, in denen die Themen z.B. auch für den Geschichtsunterricht festgelegt werden. In vielen Ländern ist die Behandlung des Nahostkonfliktes im Lehrplan festgeschrieben. Bilder und Texte werden dabei so ausgewählt, dass sie das Thema "Nahost-Konflikt" multiperspektivisch und wertfrei behandeln und Positionen und Sichtweisen so aufzeigen, dass ein umfassendes Bild entsteht. Das gilt auch für das Unterrichtsmagazin aus dem Ernst Klett Verlag, auf das sich der Autor in der genannten Studie bezogen hat. Das Unterrichtsmagazin enthielt eine Textsammlung zum Thema Nahost-Konflikt, das Schülerinnen und Schülern der gymnasialen Oberstufe den Zugang zu diesem Thema erleichtern sollte und das die oft sehr weit auseinander liegenden Positionen deutlich machen sollte.
Das Heft ist im Jahre 2007 zusammen mit dem Spiegel-Verlag erschienen, entsprach allerdings bald nicht mehr den aktuellen Entwicklungen. Aus diesem Grund hat der Ernst Klett Verlag das Heft auslaufen lassen."
Redaktion (DV)