Studie: Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen bei schulischer Leistungsbereitschaft
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In einer OECD-Studie über Schülerinnen/Schüler und deren Bewährung in MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) wurden kleinere bis größere Unterschiede in den Bereichen Selbstwirksamkeitserwartung, elterliche Ambitionen für die eigenen Kinder sowie außerschulische Aktivitäten, die die Schulleistung beeinflussen, festgestellt. Mädchen wie auch ihre Eltern bezweifeln bei gleichem formalem Bildungsstand wie die Jungen häufiger ihre Kompetenz, mathematische Probleme zu lösen oder einen Beruf in MINT-Bereichen zu lernen. Damit gehört Deutschland innerhalb der OECD-Länder zur Spitze mit diesem Gender-Gap. Außerhalb der Schule verbringen Jungen deutlich mehr Zeit mit Computerspielen, während die Mädchen durchschnittlich eine Stunde pro Woche mehr in Hausaufgaben investieren. Die bei Jungen doppelt so häufig anzutreffende Einstellung, dass Schule „reine Zeitverschwendung“ sei, war eine weitere Feststellung. So sind Jungs mit 60 Prozent überdurchschnittlich oft unter leistungsschwachen Schülern vertreten. Später im Berufsleben trifft man sie jedoch auch häufiger am anderen Ende des Leistungsspektrums an – nämlich in Spitzenberufen. Die OECD-Forscher schlagen schließlich vor, die Schulmaterialien so anzupassen, dass Mädchen mittels direkter Anwendung des Gelernten mehr für MINT-Fächer zu begeistern und Jungen mit passender Lektüre und mehr elterlicher Ermunterung weg vom Computerspiel und hin zu den Hausaufgaben anleitbar seien.
Informationen:
http://www.welt.de/.../Eltern-trauen-Toechtern-bei-der-Karriere-wenig-zu
http://www.theguardian.com/.../girls-lack-self-confidence
bildungsklick.de/a/93324/fuer-die-schule-gut-aber-nicht-fuers-leben/
Bild: Pixabay.com
Redaktion (sz)