Unterschiedliche Sichtweisen werden gemeinsame Ansichten: die Arbeit der russisch-ukrainischen Schulbuchkommission
Am Ende des letzten Jahres haben die Bildungsminister von Russland und der Ukraine vereinbart, ein gemeinsames Geschichtsbuch zu schaffen. In einem Interview analysiert nun Prof. Dr. Aleksandr O. Čubar’jan (Institut für Weltgeschichte, Russische Akademie der Wissenschaften) ausführlich die Arbeit der russisch-ukrainischen Schulbuchkommission und erörtert "weiße Flecken" der gemeinsamen Geschichte. Der russische Historiker führt als ein gelungenes Beispiel bilateraler Zusammenarbeit die russisch-deutsche Quellensammlung an, die in Kooperation mit dem Georg-Eckert-Institut in Braunschweig (Robert Maier) entstanden ist. Er mahnt im russisch-ukrainischen Kontext eine behutsame Behandlung von Problemfeldern an, bei denen die Ansichten auf der ukrainischen bzw. russischen Seite sehr konträr sind.
Prof. Dr. Čubar’jan betont zudem, dass auch Polen Interesse an einem gemeinsamen Lehrbuch der Geschichte geäußert hat.
Weitere Informationen:
- Link des Zeitungsartikel 05.04.2011
- russisch-deutsches Geschichtsbuch:
- Robert Maier, A.O. Čubar’jan (Hrsg.): Istorija Germanii XX veka v novom izmerenii: istočniki, statistiki, chudožestvennye dokumenty. Posobie dlja učaščichsja srednych i staršych klassov škol, gimnazij, liceev, studentov, učitelej [Geschichte Deutschlands im zwanzigsten Jahrhundert in Quellen und Dokumenten. Lehrmaterial für Schüler der Mittel- und Oberstufe, für Studenten und Lehrer]. Moskau: Olma Press 2008
- Edumeres-Beitrag 05. Mai 2010: Schulbücher in der Ukraine
Redaktion (KR)