175 Jahre Westermann Verlag
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Im Jahr 1838 gründete George Westermann in Braunschweig die Verlagsbuchhandlung Westermann. Ab 1848 verfügte das Unternehmen über eine eigene Druckerei. Seiner Leidenschaft für die englische Kultur und Literatur folgend, war das erste herausgegebene Buch eine deutsche Übersetzung des Romans "Nicholas Nickleby" von Charles Dickens. Es folgten Werke von Jonathan Swift, Henry Fielding und Laurence Sterne. Westermann begründete damit eine "Romanbibliothek des Auslands" und nahm auch als erster Verleger französische Wörterbücher in sein Programm auf. Von 1856 an erschien 131 Jahre lang die erfolgreiche Kulturzeitrschrift "Westermanns Monatshefte", für die der Verlag bekannte Literaten wie Friedrich Hebbel, Theodor Storm, Theodor Fontane, Paul Heyse oder Marie von Ebner Eschenbach engagierte. Mitte des 19. Jahrhunderts baute Westermann mit dem Lehrer Carl Diercke ein Monopol für Wandkarten und Atlanten auf. Diercke revolutionierte die Kartograpfie, indem er mit unterschiedlichen Einfärbungen die höhe von Bergen oder die Tiefe von Ozeanen darstellte und so, abseits der bis dahin üblichen politischen Karten, naturräumliche Karten entwarf. Ferner führte er den Meridian von Greenwich, ein einheitliches Metermaß und diverse thematische Nebenkarten ein. Auch wenn Westermann mittlerweile Lehrbücher und Arbeitshefte für praktisch alle Schulfächer anbietet, die Vorherrschaft des Verlags auf dem Bereich der Atlanten besteht auch heute noch. Fast jeder Deutsche hat mindestens einen Diercke-Atlas im Regal. In den neuesten Auflagen erhält man zusätzlich zum Atlas einen Internetschlüssel, mit dem man auf 3-D-Animationen und Themenkarten, die beispielsweise den Klimawandel erklären, zugreifen kann. Damit will man auch künftige Schülergenerationen an sich binden.
Mehr Informationen:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kalenderblatt/2108734/
Redaktion (ssc)