Defizite in indischen Schulbüchern: Verlag verspricht Behebung

Bildungsmedienforschung, Indian textbook
Indische Schule (© siehe Quellen)

Erneut sorgten in Indien kürzlich einige kritische Passagen in Schulbüchern für Aufsehen. Vor allem die Fächer Biologie und Politik sind betroffen und werden mit makabren und inkorrekten Beispielen bedacht, welche den SchülerInnen ein verzerrtes Bild der Realität vermitteln.

So ist etwa die Verantwortung der zunehmenden Arbeitslosigkeit im Land bei den Frauen zu suchen. Auch in einer weiteren Lektion werden Frauen in ein schlechtes Licht gerückt. Abgesehen von der Betonung des Brauches, nach dem der Bräutigam bei der Hochzeit eine Mitgift von Seiten der Braut-Familie erhalten muss, behaupteten die betroffenen Schulbücher zudem, dass diese Mitgift mit dem Grad der Attraktivität oder eventueller Behinderungen der Frau steigen oder sinken müssten.

Eine bizarre Übung ist auch in einem Biologie-Schulbuch zu finden. Hier fand man ein (Gedanken-)Experiment, dem zufolge die SchülerInnen zwei Katzen in jeweils eine Holzschachtel befördern sollen. Ein Schachtel sei mit Atemlöchern zu versehen, die andere nicht. Anhand dieses Experiments sollte die Tatsache verdeutlicht werden, dass Sauerstoff ein zum Leben notwendiges Element ist.

Grob verkehrt ist zuletzt auch ein Bericht über den Abwurf der Atombombe: diese sei von Japan im zweiten Weltkrieg über den USA abgeworfen worden.

Der Verlag versprach Besserung und will in der kommenden Auflage für die Korrektur sorgen; die Schulen streichen das Schulbuch zum Teil aus dem Unterricht.

Redaktion (sz)

Quellen

Bildnachweis: Indian school wadi kabir von Yusuffarooque / CC BY-SA 3.0
Informationsquellen:
spiegel.de, krone.at

Schlagwörter

Schulbuch