EU-Kommission fordert einheitliche Bildungsstandards bis 2025
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Auf dem Sozialgipfel der EU-Staats- und Regierungschefs am 17. November in Göteborg hat die EU-Kommission Pläne und Ideen für eine Europäische Bildungszone vorgestellt. Die Bildungssysteme in allen EU-Mitgliedsstaaten sollen stärker angeglichen werden und damit einhergehen sollen u. a die gegenseitige Anerkennung von Schul- und Studienabschlüssen, Schaffung eines Netzes europäischer Universitäten, eine Zusammenarbeit bei Lehrplänen, die Verbesserung von Computer- und Sprachkenntnissen und die Förderung des lebenslangen Lernens.
"2025 sollten wir in einem Europa leben, in dem Lernen, Studieren und Forschen nicht von Grenzen behindert werden, sondern wo der Aufenthalt in anderen Mitgliedsländern zum Studieren, Lernen oder Arbeiten die Norm ist", sagte Kommissionsvizepräsident Jyrki Katainen.
Hintergrund
Die Zuständigkeit für Bildung und Kultur liegt in erster Linie bei den Mitgliedstaaten auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene. Eine wichtige ergänzende Rolle bei grenzüberschreitenden Aktivitäten spielt hier schon lange die Europäische Union. So konnten beispielsweise seit der Gründung des Erasmus-Programms vor 30 Jahren (seit 2014 Erasmus+) 9 Millionen Menschen in einem anderen Land studieren, eine Ausbildung absolvieren, lehren oder eine Freiwilligentätigkeit ausüben.
Im Kontext der Strategie Europa 2020 hat sich die EU im Jahr 2010 zwei bildungspolitische Ziele gesetzt und seither bereits spürbare Fortschritte erzielt. Die Quote der frühen Schulabgänger wurde von 13,9 % im Jahr 2010 auf 10,7 % im Jahr 2016 gesenkt; das Ziel bis 2020 sind 10 %. Der Quote der tertiären Bildungsabschlüsse ist von 34 % im Jahr 2010 auf 39,1 % im Jahr 2016 gestiegen; das Ziel bis 2020 sind 40 %.
Die Kommission ist überzeugt, dass es nun an der Zeit ist, auf diesem Fundament aufzubauen und noch sehr viel ehrgeiziger zu werden.
Redaktion (alb)
Quellen
Informationsnachweise: Spiegel 15.11.2017, Europäische Kommission 14.11.2017