Hamas integriert Militärtraining in Lehrplan von Schulen
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Im Gaza-Streifen werden Jungen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren in der Schule im Umgang mit der Kalaschnikow und Sprengstoff unterrichtet. Seit September 2012 hat die Hamas diese Art verpflichtender Wehrdienst in die Lehrpläne der Schulen aufgenommen. Die Kinder sollen lernen sich zu verteidigen und "der Besatzung richtig entgegenzutreten". Es wird überlegt, auch Mädchen in die Militärausbildung einzubinden. Als Rechtfertigung dient den Hamas der Wehrdienst in Israel. Dort müssen sowohl Jungen als auch Mädchen nach der weiterführenden Schule zwei bis drei Jahre Wehrdienst leisten. Wer sich verweigert, kommt ins Gefängnis. Neben den in den Lehrplan integrierten Militärtrainings, können Jungen im Gaza-Streifen zusätzlich freiwillig an von den Hamas eingeführten zweiwöchigen Trainingslagern in den Schulferien teilnehmen. 5000 Jungen haben bereits bisher dieses Lager besucht. Die palästinensische Menschenrechtsorganisation al-Mezan kritisiert das Militärausbildungs-Programm der Hamas.
Der Gaza-Streifen wird, trotz des Rückzugs der israelischen Sicherheitskräfte im Jahr 2005, durch Israel mit der Unterstützung Ägyptens nach außen abgeriegelt. Dadurch nehmen viele Palästinenser Israel weiterhin als Besatzer wahr und die Bereitschaft zur Verteidigung ist groß, auch unter Schülern.
Die Hamas, derzeit kontrollierende Instanz im Gaza-Streifen, ist eine radikalislamistische Organisation; sie steht auf der Terror-Liste der EU.
Mehr Informationen:
www.spiegel.de/politik/ausland/gaza-hamas-bildet-schulkinder-an-kalaschnikow-aus-a-897174.html
www.al-monitor.com/pulse/originals/2013/04/hamas-children-military-training.html
Redaktion (dd)