Keine Zwangsprostitution im Schulbuch - Japanische Regierung lässt Lehrmaterialien überarbeiten
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Während des Zweiten Weltkriegs gab es etwa 200.000 Zwangsprostituierte in japanischen Militärbordellen. In japanischen Schulbüchern ist dies allerdings immer seltener nachzulesen. Die japanische Regierung verhandelte bisweilen nur auf staatlicher Ebene über etwaige Entschädigungen, die "Trostfrauen" genannten Opfer blieben dabei außen vor. Ein Grund dafür mag die Kontinuität der japanischen Eliten sein. Viele Politiker und Bürokraten stammen direkt von den damals agierenden Personen ab. So erkennt auch der japanische Premier Shinzo Abe nur halbherzig an, dass nach neueren Erkenntnissen die damalige kaiserlich-japanische Armee an der Rekrutierung und dem Betrieb der Bordelle unmittelbar beteiligt war. Der jetzige Bildungsminister arbeitet an einer Reform im Erziehungsbereich. Zu befürchten sei dabei, dass Aussagen über die Zwangsprostituierten oder auch das Nanking-Massaker zunehmend aus den Schulbüchern verschwinden werden.
Information:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/einewelt/2021876/
Redaktion (ss)