Kinder-Migrationsreport des Deutschen Jugendinstituts
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Der Kinder-Migrationsreport des Deutschen Jugendinstituts zeigt die Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Deutschland auf. Mittlerweile sind dies gut ein Drittel der Kinder unter 15 Jahren. Etwa siebzig Prozent haben einen deutschen Pass. Und obwohl die Mehrheit der Kinder mit Zuwanderungshintergrund nicht in Armut lebt und drei Viertel in Familien mit hohem sowie mittlerem Berufs- und Bildungsniveau leben, verfügen sie deutlich häufiger als Kinder ohne Migrationshintergrund über nur geringe kulturelle, soziale und ökonomische Ressourcen. Der Report fasst die Ergebnisse repräsentativer Erhebungen zusammen und ergänzt die Daten durch eigene altersspezifische Auswertungen des Mikrozensus sowie des DJI-Surveys "Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten". Die zentralen Befunde des Reports lauten:
- Kinder mit Migrationshintergrund wachsen deutlich häufiger als Kinder ohne Migrationshintergrund in Familien mit geringen sozialen, ökonomischen und bildungsbezogenen Ressourcen auf. Besonders hohen Unterstützungsbedarf haben Kinder mit beidseitigem Migrationshintergrund und Kinder mit türkischem Migrationshintergrund.
- Ein gutes Familienklima und enge Beziehungen zu den Eltern erleben die meisten Kinder mit und ohne Migrationshintergrund gleichermaßen; Kinder mit Eltern aus Arabien/Nordafrika und der Türkei berichten allerdings häufiger von Gewalterfahrungen.
- Kinder mit Migrationshintergrund sind lernfreudig und haben ebenso wie ihre Eltern hohe Bildungsaspirationen. Vor allem Mädchen und Jungen mit beidseitigem Zuwanderungshintergrund haben aber auch häufiger Angst, die angestrebten Schulabschlüsse nicht zu erreichen.
Weitere Informationen:
http://idw-online.de/de/news532892
Zum Migrationsreport:
http://www.dji.de/bibs/Kinder-Migrationsreport.pdf
Redaktion (ssc)