Konfliktpotenizal: Neue Lehrpläne- und Bücher in Syrien

Neue Lehrpläne- und Bücher in Syrien, Schullbücher in Syrien
Syrien (© siehe Quellen)

Im Norden Syriens, in dem Christen gemeinsam mit Kurden, Armeniern und Sunniten das alte Landesregime sowie die Truppen des IS bekämpft und vertrieben haben, wurde nach jahrzehntelanger Unterdrückung das „Institut Orhoy“ für die alte Sprache der syrischen Christen, syriakisch, gegründet. Es herrsche eine große Nachfrage, da dortzulande mit dem Abzug des IS wieder offen nicht-islamische Interessen verfolgt werden können. Doch durch diesen neuen Status Quo, der die Entwicklung neuer Lehrpläne und Lehrmaterialien erfordert, ergeben sich auch Konflikte um die neue, multiethnische Identität des Landstriches. „Kurdische Institute bekommen viel mehr Geld und das auch schneller“ äußerte sich eine der Gründerinnen des neuen Instituts.

Ein weiterer Kritikpunkt sei außerdem, dass in den neuen, meist kurdischen Schulbüchern gehäuft Falschinformationen über Land und Leute zu finden seien. Traditionell christliche Orte erhielten kurdische Namen, Landesgrenzen würden verschoben oder die Familienbande biblischer Personen erführen Änderungen. Ein Grund dieser von Seiten des syriakisch-Instituts kritisierten Änderungen sollen außerdem Stimmen in einem Entscheidungsgremium, die eigentlich nicht gezählt werden dürften – diese sollen von kurdischen Nationalisten stammen.

Redaktion (sz)

Quellen

Bildnachweis: Syrian war map von Absalao777 / CC BY-SA 4.0
Informationsquellen:welt.de #1, welt.de #2