Kritik an Planungen für das länderübergreifende Zentralabitur 2014
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Bayern, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen und Schleswig-Holstein werden voraussichtlich ab 2014 die gleichen Aufgaben oder Aufgabenteile in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathe bei der Abiturprüfung stellen. Obwohl der derzeitige Kultusministerpräsident Ties Rabe (SPD) erst am 21.01.2012 in einem Interview mit der „taz“ ein länderübergreifendes Zentralabitur für „praktisch kaum möglich“ erachtete, machte Rabe wenige Wochen später keinen Hehl aus seinem Richtungswechsel. Rabe ist gleichzeitig auch Bildungssenator von Hamburg. Einer der Städte, die sich an dem länderübergreifenden Zentralabitur beteiligen werden. Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) äußerte bereits Kritik zum geforderten Abitur 2014. Durch zentrale Prüfungen würde mehr Gewicht auf das einfache Reproduzieren des Lernstoffes gelegt, so Gewerkschafter Henner Sauerland. Um auf ein Studium vorbereitet zu werden, sollten Schüler vielmehr selbstständiges Arbeiten, Vergleichen und Bewerten trainieren, forderte er. Auch die Opposition in Niedersachsen äußerte sich skeptisch über das Vorhaben Rabes. Eine Vergleichbarkeit werde nur "vordergründig" erreicht, sagte die schulpolitische Sprecherin der SPD, Frauke Heiligenstadt, am Montag in Hannover. Die Grundlage für das länderübergreifende Zentralabitur müssten gleiche Bildungsstandards sein. Das betreffe die Lern- und Arbeitsbedingungen, wie die Klassengröße oder die Ausstattung von Ganztagsschulen. Hier habe Kultusminister Bernd Althusmann in Niedersachsen nicht für Verbesserung gesorgt.
Mehr Informationen:
nachrichten.t-online.de/opposition-in-niedersachsen-kritisiert-sechs-laender-abitur/id_54337452/index
www.welt.de/regionales/hamburg/article13892936/Mit-Zentralabitur-in-die-richtige-Richtung.html
www.neuepresse.de/Nachrichten/Politik/Niedersachsen/Niedersachsen-forciert-laenderuebergreifendes-Abitur-2014
Redaktion (ma)