Landgrabbing: Studie zeigt unterschätze Rolle Europas

Studie zu Landgrabbing
Uganda (© siehe Quellen)

Das niederländische Institute für Social Studies (ISS) und die Menschenrechtsorganisation FIAN haben im Auftrag des Europäischen Parlaments eine umfassende Studie zur Beteiligung europäischer Firmen und Finanzakteure am außereuropäischen Landgrabbing vorgelegt.

Darin heißt es, die Rolle Europas bei Landnahmen und einhergehenden Menschenrechtsverletzungen werde weit unterschätzt. So nutzen europäische Firmen und Finanzinvestoren eine Vielzahl an Wegen um Landgrabbing zu betreiben. Es gibt Fälle, an denen mehr als zehn europäische Akteure beteiligt seien, äußert sich Roman Herre von der Menschenrechtsorganisation FIAN.

Die in der Studie ermittelten 5,8 Millionen Hektar Land, welche sich europäische Akteure in 323 Fällen außerhalb Europas angeeignet haben, seinen vermutlich nur die Spitze des Eisbergs, führt Herre weiter aus. Vollständige Daten sind aufgrund der undurchdringbaren Finanzierungs- und Beteiligungsstrukturen jedoch nicht zu ermitteln.

Besonders schwer wiegen dabei beteiligte Rollen von staatlich mandatierten Akteuren, wie z.B. der deutsche Entwicklungsbank DEG oder auch staatlichen Pensionsfonds.

Die Studie verweist auf zahlreiche Handlungsmöglichkeiten der EU und deren Mitgliedstaaten, die einen Schutz vor Menschenrechtsverletzungen bieten könnten.

Redaktion (jj)

Quellen

Bildnachweis: Stop land grabbing for palm oil in Uganda von Friends for the Earth Europe / CC BY-SA 3.0
Informationsquellen: epo.de, europa.eu – .PDF

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