Lehrpläne Deutschland: Einheitlich oder liberal?
Dank des Bildungsföderalismus haben die Bundesländer in Deutschland einen großen Gestaltungsspielraum beim Abitur. Sie können nach eigenem Ermessen die Fächerkombinationen, die Anzahl der Prüfungsfächer oder einzubringende Kurse verändern, solange ihre Schüler die Reifeprüfung am Ende der gymnasialen Oberstufe bestehen. Diese variierenden Rahmenbedingungen verringern jedoch die Aussagekraft der Abitur-Durchschnittsnote der Schüler als einziges Vergleichsmittel. Und doch wird ein Abiturnoten-Ranking der Bundesländer erstellt, an deren unteren Ende Niedersachsen zu finden ist.
Wenn es nun um die Vergabe von Studienplätzen geht, ist schließlich die Abschlussnote wichtig. So kann es niedersächsischen Schülern zum Nachteil gereichen, in fünf Fächern geprüft zu werden, während nordrhein-westfälische Schüler bloß Prüfungen in vier Fächer absolvieren müssen.
Niedersächsische SchulleiterInnen äußerten sich zum einen positiv über das aktuelle Bildungssystem, das den Fokus auf Kompetenzvermittlung und nicht auf starre Lerninhalte legt. Zum anderen gibt es kritische Meinungen, welche auch den Nutzen von festgelegten Lehrplänen betonen, etwa im Fach Mathematik.
Neben dem selbstbestimmten Hauptanteil der Prüfung wird für alle Bundesländer ab 2017 ein gemeinsamer Aufgabenpool für die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch angewendet.
Redaktion (sz)