Polnische Bildungsreform erntet Kritik

Bildungsmedienforschung
Polnische Flagge (© siehe Quellen)

Die polnische Bildungsministerin Anna Zalewska möchte eine umstrittene Bildungsreform einführen, um die Unterrichtsqualität an polnischen Schulen zu verbessern. Kritiker halten diese Ankündigung mit einem Blick auf die kommunistische Vergangenheit des Landes jedoch für bedenklich.

Der schulische Fokus lag zu Zeiten des Kommunismus auf dem Lernen von Fakten. Die Entwicklung von Kommunikation und eine eigenständige Interpretation dieser Fakten, wie sie für ein Bestehen in der modernen Gesellschaft entscheidend sind, würden eine wesentlich bessere Grundlage dafür bieten, so Professor Slawomir Zurek von der Katholischen Universität Lublin. Weiterhin fürchte er, „[…], dass wir den Weg gehen, der für autoritäre Regierungen charakteristisch ist. […]“

Auch die steigende Anzahl der benötigten Bücher, die künftig zur Pflichtlektüre gehören sollen, schränkt die Freiheit der Lehrer ein und könnten die Entwicklung von potenziell hilfreichen Ideen zur Wissensvermittlung im Wege stehen.

Der Lehrerverband ZNP wurde nun in Form eine Unterschriftensammlung aktiv, um gegen die Reformen anzugehen. Die regierende Partei PiS äußerte allerdings Zweifel, dass eine Kursänderung noch möglich sei.

Redaktion (sz)

Quellen

Bildnachweis: Foto von kaboompics / CC0
Informationsquelle:
deutschlandfunk.de