UNESCO-Bericht: 264 Millionen Kinder und Jugendliche gehen nicht zur Schule
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Die Globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) sollen bis zum Jahr 2030 erreicht werden, dazu haben sich die Regierungen weltweit verpflichtet. "Bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherstellen sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen fördern" so lautet das Bildungsziel der Agenda. Verantwortlich für die Umsetzung des Ziels ist die UNESCO, ihr Weltbildungsbericht erscheint jährlich.
Vielen Kindern weltweit fehlt die Chance auf Bildung. Zu diesem Schluss kommt der diesjährige Weltbildungsbericht „Verantwortung für Bildung“ der UN-Organisation UNESCO. Daraus geht hervor, dass 264 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren gar nicht erst zur Schule gehen und keinen Zugang zu Bildung haben – die Gründe sind vielfältig. Sei es, dass es keine Schule gibt, weil sie stattdessen arbeiten müssen oder weil ihr Land kein organisiertes Bildungssystem hat.
Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass zwischen 2010 und 2015 lediglich 83 Prozent der SchülerInnen zwischen sechs und 11 Jahren die Grundschule abgeschlossen haben. Im unteren Sekundarbereich, bei den Jugendlichen zwischen 12 und 14 Jahren, sinkt die Abschlussrate schon auf 69 Prozent. Und von SchülerInnen im Alter zwischen 15 und 17 aus der oberen Sekundarschulbildung, machen laut Unesco nur noch 45 Prozent einen Abschluss.
„Bildungssysteme weltweit müssen mit Blick auf Chancengerechtigkeit und Qualität gestaltet werden", dies fordert u. a. Walter Hirche, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission. Der Weltbildungsbericht zeigt allerdings auf, dass diese Zielerreichung noch in weiter Ferne liegt.
Bildungsmisserfolge – die Schuld wird oft bei den Lehrkräften gesucht. Laut Hirche müsse die Ursachenforschung aber das Bildungssystem selbst unter die Lupe nehmen. Die UNESCO ruft die Regierungen dazu auf, mehr in ihre Bildungssysteme zu investieren.
Durchschnittlich 4,7 Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes oder 14,1 Prozent der öffentlichen Mittel geben sie derzeit für Bildung aus. Für eine hochwertige und chancengerechte Bildung fehlen laut der Unesco weltweit jährlich 39 Milliarden US-Dollar.
Redaktion (alb)
Quellen
Bildquelle: Logo of the Unesco / CCO
Informationsnachweise: Unesco, Spiegel 24.10.2017
Studie: "Weltbildungsbericht"