Werbung an hessischen Schulen: Einen Schritt vor - und wieder zurück
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In Hessen haben sich GegnerInnen von Werbung in Schulbüchern, darunter die Verbraucherschutzzentrale und LobbyControl, für die Verbannung von manipulierender oder beeinflussender Reklame erfolgreich gewehrt. So schien es bis kurz vor dem Einreichen des Gesetzesentwurfs der hessischen Regierung.
Dank des Protestes sollte die Klausel als Präventivmaßnahme gegen Werbung stark einschränkend formuliert werden: „Ausnahmen für Sponsoring […] dann, wenn eine Beeinflussung sowie der Anschein einer Einflussnahme auf Schule und Unterricht ausgeschlossen sind.“
Die Änderung der Formulierung wurde jedoch kurz vor der Einreichung des Gesetzesentwurfs vorgenommen, laut der eine „Zuwendung von Dritten [entgegengenommen werden darf], wenn die damit verbundene Werbewirkung begrenzt und überschaubar ist.“
Das Forum LobbyControl warnt schließlich vor Werbung, die Schulsponsoring sein will. Hier seien die Grenzen nicht klar definiert, was von den Unternehmen genutzt werden könne, um kommerzielle Motive bei der materiellen oder finanziellen Unterstützung von Schulen zu verfolgen.
Von den 20 umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands sind es mittlerweile 16, die an der Erstellung von Unterrichtsmaterialien mitarbeiten. Zu diesem Zweck kann bereits auf Agenturen zurückgegriffen werden, die sich auf PR-Kampagnen an Bildungseinrichtungen spezialisiert haben.
Redaktion (sz)
Quellen
Bildnachweis: Foto von __Jasmin__ / CC0
Informationsquelle: lobbycontrol.de