Werte und deren Vermittlung in der Schule
In den Lehrplänen der Bundesrepublik ist der Religionsunterricht von Land zu Land unterschiedlich in seiner Funktion als Werte-vermittelnde Ausbildung verankert. So bieten westliche Bundesländer der religiösen Erziehung viel Raum, indem nicht nur das Kennenlernen verschiedener Religionen, sondern auch die Entfaltung der eigenen Glaubenspraxis gefördert wird. Ostdeutsche Länder konzentrieren sich hier eher auf die „Bearbeitung weltanschaulicher Themen“ und die Erkundung philosophischer Traditionen. Kritisiert wird auch bei frühkindlicher Erziehung, dass bereits in Kindergärten das Recht, nicht religiös zu sein, nicht akzeptiert wird. Der emeritierte Professor für Pädagogik Osterwalder von der Universität Bern bemerkt hierzu, dass sich die Pädagogik sowohl in der Wissenschaft als auch in der Praxis aufgrund der kirchlichen Prägung vieler Jahrhunderte noch nicht völlig von der Theologie gelöst habe; als Reaktion auf diese Einschätzung wird von Theologen jedoch angeführt, den „absoluten Wahrheitsanspruch längst aufgegeben“ zu haben. Und neben den vielen Ansätzen, Werte über den Religionsunterricht zu vermitteln, startet in naher Zukunft das Evokids-Projekt mit der Auslieferung von Lehrmaterialien zum Thema Evolution an Grundschulen. Sie sollen anregen, selbst in den jüngsten Jahren über das Verhältnis von Glauben und Naturwissenschaft nachzudenken.
Redaktion (sz)