Zahl der Studierenden ohne Abitur auf Rekordhoch

Hörsaal
Hörsaal (© siehe Quellen)

Nach einer Erhebung des CHE Zentrums für Hochschulentwicklung studieren derzeit in Deutschland 57.000 Personen, ohne dass sie eine allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife erlangt haben. Im Vergleich mit dem Jahr 2010 hat sich diese Zahl damit auf ein deutsches Rekordniveau verdoppelt.
Über den sogenannten dritten Bildungsweg ist es seit fast 10 Jahren möglich ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule zu beginnen. Voraussetzung dafür ist eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Meisterabschluss. Von dieser Regelung machen immer mehr Personen Gebrauch: Der Anteil der entsprechenden Studienanfänger und -anfängerinnen liegt mittlerweile bei 2,6 Prozent. Die bundesweit höchste Quote weißt Hamburg mit 4,6 Prozent auf. Das Saarland bildet das Schlusslicht der Statistik mit nur 0,8 Prozent.

Mehr als die Hälfte dieser Studierenden befindet sich in der Alterspanne von 20 bis 30 Jahren, etwa ein Drittel im Bereich 30 bis 40. Die Geschlechterverteilung der Studierenden ist dabei relativ gleichmäßig. Mit 55 Prozent ist der Anteil der Männer nur geringfügig höher als bei Frauen mit 45 Prozent. Dabei entscheiden sich besonders im höheren Alter Frauen häufiger als Männer ein Studium aufzunehmen.
Etwa 60 Prozent der Studierenden bevorzugt die Fachhochschule gegenüber der Universität. Beliebt sind vor allem Studienfächer im Bereich der Rechts-, Wirtschafts-, und Sozialwissenschaften (55 Prozent) sowie den Ingenieurwissenschaften (20 Prozent).
Aber auch in stark zulassungsbeschränkten Studienfächern wie Medizin ist ein Studium ohne klassischen Bildungsweg möglich. So konnten im Jahr 2016 146 Personen ohne Abitur in diesem Fach ein Studium beginnen, womit sich der Anteil aktuell auf insgesamt etwa 700 von 107.000 Medizinstudierenden beläuft.

Redaktion (alb, at)

Quellen:

Bildquelle: Bild von Wokandapix / CC0
Informationsnachweise: che.de 05.04.18