Zukunft des gedruckten wissenschaftlichen Buches
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Laut des Verlegers Volker Schwarz werde wissenschaftliche Literatur künftig über elektronische Medien frei zugänglich sein. Obwohl vor allem ältere Generationen die Nutzung des e-Books aufgrund des haptischen Bedürfnis des Lesers als problematisch ansehen, haben jüngere Wissenschaftler ihre Lese- und Informationsgewohnheit bereits auf digitale Medien eingestellt. Dissertationen und Habilitationen werden kaum noch in Buchform vorgelegt, sondern meist online veröffentlicht, verlegerische Leistungen entfallen dabei. Der Text werde so allerdings nicht mehr auf Relevanz oder hinsichtlich formaler Kriterien geprüft, bemerkt Schwarz. Auch die Nachfrage sei nicht mehr bedeutsam: Jeder habe die Möglichkeit, seine Texte online zu publizieren. Nachteilig hierbei ist, dass viele Arbeiten in der Flut der Veröffentlichungen kaum Beachtung finden. Vertreter der "Open-Access-Bewegung" verlangen aber sogar, dass ein kostenfreier Zugang zu allen wissenschaftlichen Veröffentlichungen eingerichtet wird. Für die Verlage würde dies große Einbußen bedeuten: "Die wissenschaftliche Verlagslandschaft hat bereits jetzt erheblich an Profil verloren", erklärt der Verleger. Er sieht wissenschaftliche Texte zukünftig nur noch dann als Buch veröffentlicht, wenn die Publizierung vollständig subventioniert werde.
Information:
www.dradio.de
Redaktion (tz)