Konferenz
Das Niedere Schulwesen in der Schweiz am Ende der Frühen Neuzeit
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1799 versandte der Helvetische Minister der Künste und Wissenschaften, Philipp Albert Stapfer (1766-1840), einen eigens entworfenen Fragebogen an sämtliche Schullehrer der Helvetischen Republik (1798-1803). Diese rund 60 Fragen sollten, im Gegensatz zur Zürcher Schulumfrage von 1771, von den Lehrkräften selbst beantwortet werden. Ihnen wurde zusätzlich gestattet, ihren Antworten noch verschiedene Anmerkungen anzufügen. Der Minister erhoffte sich dadurch, ein möglichst genaues Bild von den regional unterschiedlichen Schulverhältnissen zu erhalten. Insgesamt liegen Antworten zu 2400 Schulen vor. Die als Stapfer-Enquête in die Literatur eingegangene Schulumfrage ist von der Forschung bisher kaum in ihrer Gesamtheit ausgewertet worden. Seit 2009 wird diese einmalige Quelle in einem durch den Schweizer Nationalfonds geförderten Projekt ediert und erschlossen. Zudem werden derzeit fünf Dissertationen zu den Themen Konfession und Schule, Alphabetisierung, Schulfinanzierung, Selbst- und Umweltwahrnehmung der Lehrer und Lehrerinnen und Schulwandel um 1800 verfasst. Auf der angekündigten Tagung werden erste Forschungsergebnisse vorgestellt und diskutiert.
Weitere Informationen unter: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=15974