Konferenz
Die Deutschen in Kroatien und Bosnien und Herzegowina. Neue Forschungen und Perspektiven
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In der deutschen und österreichischen Südosteuropa-Forschung waren die deutschen Minderheiten vor 1945 ein bevorzugter Untersuchungsgenstand. Bekannt ist allerdings, dass dieses Interesse vielfach auch von romantischen Projektionen, politischen Ideologien und populärwissenschaftlichen Vorannahmen beeinflusst oder sogar geprägt war. So unter-schätzten Autoren und Darstellungen das Ausmaß der Adaptionen aus der interethnischen Lebenswelt oder würdigten diese gar herab, deuteten Assimilation und "Vermischung" entsprechend normativ und ignorierten Mehrfachidentitäten bzw. -loyalitäten. Oft lagen diesen Vorstellungen Modelle über "Volksdeutsche" zu Grunde. Zu dieser ideologisch- wissenschaftlichen Problematik kommt die "Belastung" als Täterwissenschaft der NS-Zeit noch hinzu.
Das Ziel der Tagung besteht in der Zusammenführung neuer Forschungsperspektiven mit einem großen regionalen Blickfeld auf Kroatien und Bosnien. Vorgestellt werden sollen insbesondere Projekte, die zusätzliche Themenbereiche oder Quellen erschließen, und/oder neuere theoretische Zugänge und analytische Konzepte einbringen.
Weitere Informationen:
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=22519