Konferenz

Lost in Translation. Europabilder und ihre Übersetzungen

Termin
OrtUniversität Gießen

Europa ist kein festes geographisches, politisches oder kulturelles
Gebilde. Vielmehr ist es ein durch Diskurse geschaffenes Konstrukt und
somit ein "imaginärer Kontinent". So entsteht Europa dort, "wo Menschen
von Europa reden und schreiben [...], wo Menschen Europa imaginieren und
visualisieren [...]" (Wolfgang Schmale). Europavorstellungen sind
folglich historisch das Ergebnis eines komplexen und fortwährenden
Aushandlungs- und Übersetzungsprozesses, welcher auf den verschiedensten
gesellschaftlichen Ebenen abläuft. Damit ist es keinesfalls auf die
Ebene der Politik oder Höhenkammliteratur beschränkt, sondern kommt
ebenso in alltäglichen Kontexten zum Vorschein. Die bisherige Forschung
wählte jedoch oft eine "top down"-Perspektive auf die Europäisierung im
20. Jahrhundert und blickte vornehmlich auf die Außen- und
Integrationspolitik der europäischen Nationen sowie ihre
Ideengeschichte. Dagegen untersucht die Tagung Wege, Formen und Folgen
des Europabewusstseins jenseits der offiziellen Europäischen
Integrationsgeschichte. Wie diese Vorstellungen zwischen
unterschiedlichen Ländern, Öffentlichkeiten und Akteuren übersetzt
wurden, bildet eine Leitfrage der Konferenz.


Weitere Informationen unter: http://www.lost-in-translation.org/
und unter: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=16666