Konferenz
Vom Dialog der Kulturen zur Völkerverständigung:
Gilbert Gadoffre und sein Werk
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Die internationale und interdisziplinäre Tagung in Zusammenarbeit mit dem Institut Collégial Européen, der Europäischen Gesellschaft für Mathematik und Kunst und dem Collège de France soll die Person und das Werk von Gilbert Gadoffre (1911-1995) ins Zentrum einer epistemologischen Diskussion stellen.
Gadoffre sah sich selbst als revolutionären Humanisten, der die intellektuelle Erneuerung nach Vichy-Frankreich und Nazi-Deutschland im Sinne eines kulturell strukturierten Dialogs über die europäischen Grenzen hinaus bis China, Japan und die Vereinigten Staaten betrieb, wo er zeitweilig als Hochschullehrer tätig war. Dabei war er sowohl seiner Herkunft als Literaturwissenschaftler der Renaissance wie seiner interdisziplinären Überzeugung als Kulturhistoriker und kulturpolitischer Vordenker verpflichtet.
Der Nachlass Gadoffres, den er wie seine Freunde und Kollegen François Perroux (Wirtschaftswissenschaft) und Maurice Gross (Linguistik) der jungen Universität Marne-la-Vallée überliess, zeugt von seinem weitreichenden Einfluss als Tagungsorganisator (Royaumont) und bildungspolitischer Ratgeber im Sinne eines erneuerten europäischen Humanismus.