Konferenz
"Wa(h)re 'Kultur'? - Kulturelles Erbe, Revitalisierung und die Renaissance der Idee von Kultur“
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Auf einer der größten Fachtagungen im deutschsprachigen Raum werden etwa 500 Kultur- und Sozialanthropologie ambivalente Dimensionen von „Kultur“ diskutieren. Angesichts heutiger geopolitischer Veränderungen und bedeutender technologischer Innovationen – im Kontext des global agierenden neoliberalen Kapitalismus – stellt „Kultur“ ein machtvolles Instrument von Regierungen, politischen Parteien und gesellschaftlichen Gruppen dar, um unterschiedlichste Werte, Rechte oder Transferleistungen einzufordern. In den Plenarveranstaltungen werden u.a. die Politiken kultureller Rechte von indigenen Völkern, die Frage der Repatriierung von Kulturgütern, die kulturellen Herausforderungen an Ethnologie- und Kunstmuseen im Zeitalter der Globalisierung sowie umstrittene Verwendungen des Kulturbegriffs aufgegriffen. In 46 Workshops werden die mannigfaltige Aspekte des Tagungsthemas aus den Perspektiven der unterschiedlichen Weltregionen weiter diskutiert, beispielsweise: Kulturelle Vielfalt als Faktor für Entwicklung, die Kommodifizierung kultureller Phänomene, Problematiken der UNESCO-Politik des Weltkulturerbes, Migrantinnen und Migranten als Agenten kultureller Veränderung, aber auch klassische Themen wie jene der Bedeutung der Verwandtschaft zur Pflege kultureller Eigenständigkeit.