Konferenz
Zur Gesellschaftsgeschichte des Umbruchs. Lebenswelt und Systemwechsel vor, während und nach '1989'

Systemwechsel stellen in vielfacher Hinsicht zentrale Zäsuren dar, das Leben geht aber weiter. Diese lapidare Feststellung verweist auf tiefer liegende Probleme von Gesellschaften im Umbruch, durch die der Systemwechsel aktiv oder passiv vorbereitet, getragen oder auch abgelehnt wird. Die Untersuchung von Lebenswelten in einer längerfristigen Perspektive über „1989“ hinweg, deren geschichtswissenschaftliche Erforschung erst begonnen hat, soll im Zentrum dieser internationalen Tagung stehen.
Auf dem Workshop sollen vier Problemkomplexe diskutiert werden:
- das Verhältnis von Systemwechsel und Lebenswelt
- die Ausdehnung des Untersuchungszeitraums: Wann beginnt und wann endet eine lange Gesellschaftsgeschichte von Revolution und Transformation?
- der Untersuchungsraum: Inwiefern und womit lassen sich die nationalstaatlichen Prozesse international, transnational, ostmitteleuropäisch oder auch global oder transregional im Kontext von Regionalstudien bzw. area studies sinnvoll vergleichen?
- die methodische Herausforderung der Verbindung unterschiedlicher Quellenbestände für die drei Zeitabschnitte (klassische Archivarbeit, Oral History und Re-Analyse sozialwissenschaftlicher Daten und Studien) und somit auch die Verortung der Zeitgeschichte in den „Archiven der Sozialwissenschaften“ (Pleinen/Raphael).
Quellen
Bildnachweis: Glienicker Brücke, Blick nach Osten von Manfred Bückels / CC BY-SA 3.0
Informationsquelle: zzf-potsdam.de